Fußpflege – wer braucht das schon?
Ich bin Barfußläufer. Ich laufe mein Leben lang schon immer barfuß. Sobald es mir möglich ist, ziehe ich Schuhe und Strümpfe aus und laufe barfuß.
Barfuß zu Hause. Barfuß im Garten. Barfuß im Büro, wenn es keiner sieht. Barfuß am Strand. Barfuß im Regen, wenn ich in Pfützen springen kann, dass es nur so spritzt.
Meine Töchter und ich haben sogar schon mal Barfußwettrennen durch den frisch gefallenen Schnee gemacht.
Ich liebe das einfach.
Wahrscheinlich habe die Hornhaut an meinen Fersen vom vielen Barfußlaufen. Einerseits schützt sie meinen Fuß, andererseits sieht Hornhaut nicht so hübsch aus. Deshalb mache ich regelmäßig Fußpflege bei mir zu Hause.
Hornhaut was ist das eigentlich?
Hornhaut auch Hornschwiele genannt ist eine Verdickung der Oberhaut. An der Oberfläche verhornt die oberste Zellschicht und bildet somit einen natürlichen Schutz.
Hornhaut ist was Gutes, denn sie schützt die darunterliegende Haut vor mechanischer Beanspruchung. Wir kennen sie alle an den Füßen, aber auch Musiker, zum Beispiel Gitarristen haben sie an den Fingerkuppen.
Ich will schöne Füße haben, deshalb pflege ich meine Füße regelmäßig.
Erst gibt es ein schönes Fußbad und danach gehe ich der Hornhaut mit Hobel und Raspel zu leibe. Das Werkzeug hört sich gerade so an, als wäre ich in der Werkstatt eines Schreiners zu Gange und nicht in meinem Badezimmer.
Nägel sollte man eigentlich lieber nur feilen, da mit der Schere die Gefahr besteht sich zu schneiden. Allerdings schneide ich erst grob vor und feile dann Ecken und Kanten ab.
Lackieren gehört auch dazu. Schön bunt. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen hält der Nagellack an meinen Füßen echt gut. An meinen Händen könnte ich nach zwei Stunden schon wieder nachlackieren.
Podologe oder Fußpflege oder doch lieber selbst?
Wie man sieht Fußpflege mache ich immer selbst.
Immer?
Nein, jetzt nimmer.
Denn ich gehe jetzt zur Podologin.
Zur was, bitte?
Ich gehe zur Podologin, das ist eine medizinische Fußpflegerin.
Fußpflege kennt eigentlich jeder, auch wenn man noch nie da war. Fußpfleger kümmern sich um rein kosmetische Aspekte wie Nägel schneiden, Hornhaut und Hühneraugen entfernen, Fußmassage und Nägel lackieren.
Podologen tun dies auch alles und noch viel mehr. Podologen, auch medizinische Fußpfleger genannt, haben eine vorgeschriebene zweijährige Ausbildung absolviert. Sie gelten als medizinischer Heilberuf und haben ähnlich wie zum Beispiel Krankenschwestern eine Erlaubnisurkunde zur Führung der Berufsbezeichnung Podologe / medizinischer Fußpfleger.
In ihrer Ausbildung liegt neben vorbeugenden und pflegerischen Maßnahmen das Hauptaugenmerk auf der Behandlung von bereits eingetretenen Krankheiten, die den Fuß betreffen. Eine Leistung des Podologen ist die besondere Fußpflege bei Diabetikern. Diese Behandlungen können sogar vom Arzt verschrieben und über die Krankenkasse abgerechnet werden.
Und warum gehe ich nun zur Podologin?
Ich laufe barfuß. Zu Hause laufe ich immer barfuß und deshalb habe ich Hornhaut an den Füßen.
Außer, dass Hornhaut an den Füßen nicht so schön aussieht, kann sie auch Probleme bereiten. Sie kann zu dick werden und dadurch Beschwerden verursachen, die man selbst mit Raspel und Feile nicht mehr gegen in den Griff bekommt. Hornhaut kann rissig werden oder sogar einreißen. Und genau das ist mir passiert.
Risse in der Hornhaut sind ein Fall für die professionelle Fußpflege. Wenn man nicht aufpasst kann es zu Schäden im Gewebe unter der Hornhaut kommen und sogar Folgeschäden wie zum Beispiel Entzündungen mit sich bringen. Abgesehen davon tut soetwas es echt weh.
Wie war es bei der Podologin? Was hat die gemacht?
Da ich ja bereits einen Riss an der Ferse hatte, war meine Befürchtung, dass die Behandlung weh tun könnte. Schließlich muss in solch einem Fall die Hornhaut um die Verletzung herum abgetragen werden.
Glücklicherweise erwies sich meine Befürchtung als unbegründet. Die Behandlung war sehr angenehm. Ich hatte keine Schmerzen und war total entspannt.
Zunächst gab es ein Fußbad. Sehr schön, das kenne ich von zu Hause.
Danach hat die Podologin die aufgeweichte Hornhaut rund um meine Verletzung abgetragen. Und weil wir gerade dabei waren, haben wir gleich beide Füße aufgehübscht. Vorsichtig mit einem Skalpell wurde Schicht um Schicht abgetragen.
Ganz ehrlich, als ich das Skalpell sah, wurde mir schon etwas mulmig. Ganz vorsichtig hat die Podologin die Hornhaut abgeschabt. Skalpell und mein Fuß, da lasse ich wirklich nur einen Profi ran.
Ausgeglichen wurden die Hornhautränder anschließend mit einem elektrischen Schleifgerät. Zum Schluss wurde meine Verletzung mit Pflaster und Salbe versorgt und gab es noch eine Fußmassage.
Es hat geholfen!
Die Behandlung war sehr angenehm und hat, das ist das wichtigste, geholfen. Die Schmerzen beim Laufen waren weg. Ein paar Tipps für die richtige Schuhwahl im Heilungsprozess habe ich bekommen und befolge sie auch, wenn ich nicht gerade wieder barfuß rumlaufe.
Podologe, medizinische Fußpflege, das mache ich wieder.
Das war gut.
Der nächste Termin ist schon vereinbart und dann gibt es das volle Programm sogar mit Nägel lackieren.
Geht Ihr zur Fußpflege? Vielleicht sogar regelmäßig?
Wie findet Ihr das, schreibt es mir doch einfach Mal in die Kommentare.
Eure Dorit